Das mit den TA-Rechnungen haben wir auch angedacht. Aber das würde, da sich der Besitzer des Bengalen ja keiner Schuld bewusst ist, mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Kleinkrieg führen, den wir einfach nicht wollen.
Unser Garten ist 1500 qm groß und liegt in einer Waldsiedlung. Also stehen auch an den Grundstücksgrenzen überall Bäume. Ich habe mal mit einer Bengalenzüchterin telefoniert. Die hat ihren etwa gleichgroßen Garten katzensicher machen lassen, damit ihre Zuchtkater Freigang haben können. 10.000 Euro plus viermal nachbessern, weil die Kater immer wieder Wege hinaus gefunden haben. Sind ja alles andere als doof, die Bengalen. Jetzt stelle ich mir vor, der Bengale kommt hier rein, aber Kalle nicht raus. Und die Chipklappe ins Haus braucht ja einen Moment, um zu entsperren.
Wir trauen uns so schon kaum noch vom Haus weg, von Urlaub oder so ganz zu schweigen. Mein Telefon ist Tag und Nacht eingeschaltet, falls Nachbarn wegen eines Kampfs anrufen. Das stresst auf Dauer ganz schön.
Wir haben entschieden, hier wegzuziehen. Das tun wir nicht nur wegen Kalle, aber die Situation mit dem Bengalen trägt deutlich dazu bei, dass wir uns hier inzwischen extrem unwohl fühlen. Ich hätte jetzt auch nicht gedacht, dass ich mich mal so über den Winter freuen würde, aber im Moment gibt es kaum Kämpfe. Wahrscheinlich, weil die Herren sich die Pfoten nicht nassmachen wollen und es ihnen draußen auch langsam zu kalt wird.
Wir versuchen, bis zum Frühjahr hier weg zu sein. Was anschließend auf uns zukommt, sehen wir dann. Die Wahrscheinlichkeit, dass unser zweites Haus wieder in der Nachbarschaft eines verhaltensgestörten oder noch nicht ausreichend domestizierten Bengalen liegt, ist hoffentlich nicht allzu groß.