Voreingenommener Tierarzt?

  • Hallo zusammen :)


    Ich war mit meinem Kater vor kurzen zum 2. mal seit wir ihn haben beim Tierarzt, und da ist mir etwas aufgefallen was mich ein bisschen stutzig gemacht hat.


    Beim Ersten mal kommentieret der TA, dass Jax ja sehr kräftig ist und große Zähne hat, weshalb er ihn lieber nur mit Handschuhen anfassen wollte. Er hat da seinen Chip bekommen und obwohl er sehr lieb ist und nie beißt/kratzt find ich es völlig legitim Handschuhe zu benutzen, denn am Ende weiß man ja nie wie ein Tier auf sowas reagiert. Zudem meinte der Tierarzt mehrmals dass Bengalen ja ein bisschen speziell sind und man sich bei denen nie sicher sein kann.


    Jetzt, beim zweiten mal als wir da waren wieder von vorne rein mit Handschuhen. Anfangs als wir rein kamen sagte der TA auch irgendwas in der Art von "mal gucken ob er sich heute benimmt", wo ich ein bisschen verwirrt war und dachte er verwechselt uns vielleicht, denn beim letzten Besuch hat er sich definitiv nicht daneben benommen.

    Danach kamen immer wieder Kommentare wie:

    Bei den Bengalen weiß man ja nie, die sind ja so wild, sie sind schwierige Tiere. Der TA fragte mich mehrmals ob er Zuhause auch so wild sei. (Was auch immer SO WILD bedeuten soll?? Er war zwar nicht besonders begeistert davon, ein Thermometer in den Allerwertesten zu bekommen, aber hat nur ein bisschen gemeckert und sonst nichts gemacht).

    Dazu kamen noch einige weitere Anmerkungen die ich jetzt nicht mehr so ganz wiedergeben kann, die aber alle in die selbe Richtung gingen.

    Die Dame an der Rezeption hat nach dem Besuch noch ein bisschen mit mir gequatscht weil sie ihn so süß fand und fragte mich dann auch nochmal ob Jax zuhause sehr wild/schwierig im Umgang ist.


    Das, zusammen mit den Kommentaren beim ersten Besuch, kommt mir jetzt schon ziemlich komisch vor. Ich habe den Eindruck dass der TA da ein bisschen voreingenommen ist und von vorne rein irgendwie davon ausgeht dass mein Kater ein kleiner wilder Teufel ist. Ich kann Vorsicht im sinne von Handschuhen etc. verstehen und finde das auch völlig ok, denn dass TA oder Helfer dann doch mal gebissen werden muss man natürlich nicht riskieren. Aber mein Kater war bisher so liebt, wie man es von einem Tier beim Tierarzt nur erwarten kann, daher verstehe ich diese ganzen negativen Kommentare absolut nicht.

    Seit ich da war muss ich irgendwie immer wieder dran denken und habe ein wenig mein Vertrauen in den TA verloren. Für eine Impfung etc. ist er wohl ok aber ob ich ihm meinen Kater anvertrauen würde, wenn es mal um was ernsteres gehen solle? Mit der Einstellung glaube ich eher nicht.


    Ist euch sowas auch schon mal passiert? Haben viele Tierärzte da solche Vorurteile gegenüber Bengalen, oder hat der Tierarzt hier vielleicht sogar Recht und ich rege mich umsonst auf?

    • Offizieller Beitrag

    Hi Soph!


    Die TA*innen, bei denen ich bislang war, meinten auch, dass Bengalen häufig etwas wehrhafter sind, als andere Rassen - Perser, BKH etc. ... Im Umgang mit Dari und Nala waren sie aber immer eigentlich ganz entspannt und zufrieden. Ich persönlich finde zumindest Dari und Nala äußerst umgänglich beim TA ... die finden es zwar alles andere als gut, lassen sich das aber kaum anmerken. Nala ist dabei viel motziger als Dari, die leidet und zittert nur ganz still vor sich hin.


    Ich hatte früher einen EKH Kater, der ist immer komplett durchgedreht und hat auch mal eine Helferin ins KH gebracht ... zuhause war der immer ein Lämmchen, aber man kann es tatsächlich nicht wissen. Bei dem hätte ich das gut verstehen können, dass man den nicht mehr in der Praxis haben möchte ;)


    Vlt. hat dein TA da mal schlechte Erfahrungen gemacht, aber dass eine Katze einem beim TA nicht freudig aus der Box entgegen schnurrt ist ja auch klar und mit Fauchen, Kratzen und Beißen muss man halt immer mal rechnen - bei jeder Rasse ... Wenn du da ein komisches Gefühl hast, würde ich einfach mal einen anderen ausprobieren. Nur mal so zum Check up oder so, musst ja nicht erst warten, bis was Schlimmes ist.

  • Meine Bengalen musste noch nie jemand mit Handschuhen anfassen. Die sind immer lammfromm :saint:. Selbst als die Ärztin Loki den Finger in den Popo gesteckt hat er lediglich einen starren Blick bekommen 8|. Koda hat nur Probleme mit dem eingesperrt sein oder wenn man ihn zu sehr festhält Dann muss er sich unbedingt befreien. Nach der Kastration musste ich ihn vorzeitig abholen weil er dabei war die Box auseinander zu nehmen. Wenn er aber befreit ist ist er wieder ein Lämmchen.


    Ich würde den Tierarzt wechseln weil mich die ständigen Kommentare nerven würden.

  • Ja mich würde das wohl auch nerven und ich würde eine andere Praxis probieren. Wenn kein Vertrauen da ist und dann ein Notfall auftritt, hast du ein Problem.


    Meine waren auch immer brav beim TA und sind es auch zu Hause, lese da in anderen Foren auch wilde Geschichten - und das sind keine Bengalen. Scheint also am Tier, nicht an der Rasse zu liegen ob es Probleme gibt, vielleicht auch daran wie es der Katze gerade geht.


    Ja die Rasse braucht mehr Bewegung und sie spielen wilder, sind schnell und im Fall von meinem Anton stark. Aber deshalb sind es ja keine Teufel! Entweder du klärst deine TA mal auf oder du wechselst :)

  • Moin Soph

    Wechsle bloß ganz schnell den TA ehe er deiner Katze noch schadet . Wenn er sie erst einmal verkehrt

    anfasst kann es sein das sie immer Angst beim TA hat. Meiner ist top :thumbup:er knuddelt sie immer und Leckerli gibt's auch .

    Lg Inge u. Bonny

  • Man kann ja nur mutmaßen, wie der TA zu seiner Einstellung kommt.


    Ich bin der Ansicht, dass es für die Qualität der Arbeit tendenziell nicht ausschlaggebend ist, ob er meint dass Bengalen angriffslustiger als andere Katzenrassen sind oder nicht. Soll er doch Handschuhe anziehen, das ist ja nicht schädlich.


    Wichtig ist doch vielmehr, ob er sorgfältig arbeitet. Untersucht er den Patienten gründlich, oder ist er eher oberflächlich, weil er vielleicht Angst vor einem „Angriff“ hat? Will er Euch aus Angst oder vor lauter Vorurteilen möglichst schnell wieder aus dem Behandlungszimmer kriegen, oder nimmt er sich Zeit?


    Hört er Dir zu und geht auf Deine Fragen ein und berät Dich zu Deiner Zufriedenheit oder ist er so nervös vor Angst, dass er nicht zuhört und Behandlungs-/ Therapievorschläge macht?


    Der Rest ist dann persönliches Miteinanderkönnen.


    Wie hast Du denn eigentlich auf seine Bemerkungen reagiert? Wenn Du dir das nur passiv angehört hast ohne ihm den Charakter Deines Tiers zu erklären, hast Du ihn vielleicht auch indirekt in seiner Meinung bestärkt.


    Wenn ich zu einem neuen TA komme, sage ich ihm immer proaktiv sofort, welchen Charakter mein Bengale hat. Ich finde das ggü dem TA und der Helferin nur fair, schliesslich kennen sie das Tier nicht und haben verständlicherweise keine Lust auf eventuelle blutende, entzündliche Kratzer.
    Unser Charlie ist ein Lämmchen, während wir Sam einmal zu Viert beim TA nicht festhalten konnten, weil er vor lauter Angst so strampelte und dann schliesslich als letztes Mitteln Krallen einsetzte.


    Such doch das Gespräch mit ihm und wenn Du Dich dann immer noch nicht wohl fühlst, dann ist eben ein Wechsel angesagt.