Bengalkatzen und Barfen

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde gerne einmal von euch wissen, wer von euch barft und wie eure Erfahrungen sind?
    Hattet ihr keine Probleme mit der Umstellung?
    Nach welchem Pinzip barft ihr?


    Wir barfen nun seit knapp 2 Monaten und sind bisher ganz zufrieden.
    Wir barfen nach der Frankenprey-Methode und bisher wurde alles gefressen.
    Vielleicht besteht ja die Möglichkeit, Rezepte auszutauschen =)

  • Hi Michel,


    ich bin fern vom Barfen, obwohl mir der Gedanke sehr gefällt und ich überzeugt bin, dass es das Beste ist.
    Wie läuft das denn ab bei Euch? Fertiges Barffutter gekauft und eingefroren, oder selbst gemischt?
    Ich hole ja nur hochwertiges Futter von Grau, Porta etc. Leider sind die beiden auf den Geschmack Trockenfutter gekommen. Sanabelle Grande... Sie lieben es. Und nun verweigert man alle vorher mit Genuß gefressenen Nassfutter. Ich schmeisse fast jeden Tag eine Dose weg. Habe schon mal 2 Tage Trockenfutter weggelassen. Dann sind sie mehr als miesgelaunt, knatschen den ganzen Tag und machen nur Unsinn. Und fressen das Nassfutter trotzdem nicht. :huh: Mist.
    Ich will ja nicht nur Trockenfutter füttern. Barfen stelle ich mir zu kompliziert vor....

    • Offizieller Beitrag

    Mit Barfen kenne ich mich nicht aus...ab und an bekommt Django ein Eintagsküken und Hühnchen.
    Er hat allerdings auch mal angefangen das Nassfutter zu verweigern bis wir und mal durch probiert haben und festgestellt haben das er auf den purierten kram steht. Jetzt füttern wir Landfleisch und Schmusy aus den 100g schälchen. Jetzt frisst er beides Troken und Nass.

    • Offizieller Beitrag

    Guten Abend!


    Barfen beschäftigte mich persönlich schon seit dem Spätherbst letzten Jahres. Ich bin damals bei Facebook einer Barf-Gruppe beigetreten und habe dort erstmal als stiller Leser die Beiträge verfolgt, habe mir in einer Wochenendaktion beinahe alle Beiträge durchgelesen (und es sind einige!). Da bekam ich bereits einen ganz guten Eindruck, was Barfen an sich bedeutet, welche Auswirkungen es auf die Tiere haben kann (Gesundheit, Fell, Aktivität, Fressverhalten, Verdauung, etc.), welche Möglichkeiten sich bieten (besonders bei Allergikern), welche Barf-Methoden es gibt, was auf einen selbst so zukommt.


    Damals hab ich für mich schon festgelegt, dass unsere beiden nach der Frankenprey-Methode gebarft werden sollen, da sie damals schon Rinderhack, Pute, Hähnchen, Herzen, Mägen usw. gerne gefressen haben. Mit der Frankenprey-Methode versucht man, ein Beutetier möglichst naturgetreu in seinen Rezepten "nachzubauen", sprich Knochen, Fett, Muskel und Innereien in prozentualen Anteilen zusammenzufügen. Als andere Methode gibt es das Barfen mit Komplett-Supplement-Mischungen. Als Beispiel fällt mir da "Felini Complete" oder "easy barf" ein, dort wird das Pulver auf Muskelfleisch gegeben, zusätzlich müssen noch diverse Dinge zugesetzt werden (nagelt mich nicht darauf fest, eventuell kam noch etwas dazu - ich selbst hab es nie verwendet). Es gibt bei diesen Komplettmischungen noch andere Anbieter, allerdings ist das, was ich dazu immer wieder lese, dass es nicht länger als 6 Monate gegeben werden soll, da die Zusammensetzung eben nur eine gemittelte ist, es auf Dauer zu einseitig ist und eventuell trotzdem zu Mangelerscheinungen führen kann.


    Zurück zum Frankenprey. Damals hatte ich mich zwar eingelesen, fühlte mich auch schon einigermaßen sicher (Ich wusste, welches Fleisch man geben darf, warum man bestimmte Innereien geben muss und welcher Bedarf damit abgedeckt wird,...), trotzdem traute ich mich eben nicht, "einfach so" komplett umzustellen. Deshalb habe ich damals 2 Kilo Barf zusammengemischt (es waren 4 Sorten) und habe es in Portionen eingefroren. 1-2 Mal pro Woche habe ich dann ein Schälchen aufgetaut. So konnte ich die Akzeptanz von Innereien und Blut testen (und ob es überhaupt angenommen wird) und wusste aber auch, dass ich damit keine Unter- bzw. Überversorgung hervorrufen konnte.


    Um Ostern rum hab ich mir dann die Deadline gesetzt: Jetzt musste es wirklich mal losgehen: Komplettes Umstellen! Ich war 2 Wochen zu Hause und hatte somit immer ein recht gutes Auge darauf, ob beide fressen, wie sie es vertragen und ob es irgendwelche drastischen Veränderungen gibt.


    Mittlerweile sind 2 1/2 Monate vergangen und vieles wurde bereits optimiert ;) Wir haben Feinkostbecher (die, die es beim Fleischer gibt) angeschafft, neue Messer und mehr Bretter, einen zusätzlichen Gefrierschrank (wir lieben leider Pizza, Eis und auch sonst wird gerne mal was eingefroren). Wir mischen etwa einmal im Monat (braucht einen Nachmittag) und langsam kommt etwas Routine.
    Das Fleisch hole ich vor Ort im Barfshop, es gibt allerdings auch diverse gute Online-Shops, die versenden.


    Eine Barf-Portion Rind/Pute enthält bei uns: Leber, Niere, Blut, minimal Zucchini/Möhre, Vitamin-E-Tropfen, Lachsöl, Eierschalenpulver, gewolfte Hühnerhälse, Hühnerherzen, durchwachsenes Rind und magere Pute.


    Trotzdem bleibt es nicht aus, dass man über die Zeit weiter optimiert. Hilfreich dabei sind die Barf-Rechner, die uns einen Großteil der Arbeit abnehmen. Sie zeigen, ob der Fettgehalt stimmt, ob man insgesamt ein stimmiges Rezept geschaffen hat. Auch hier gibt es die ein oder andere Schwachstelle, aber wer sich informiert und fragt, kriegt auch die raus. Bei uns war es z.B. die Erkenntnis, dass bisher das Calzium-Phosphor-Verhältnis nicht ausgeglichen war (zeigte der Barf-Rechner eben nicht an; es gibt allerdings andere, die das tun!), also geben wir nun das Eierschalenmehl dazu.
    Im Sommer werden wir einen Check-Up beim Tierarzt machen lassen und ein großes Blutbild anfordern, damit man sehen kann, ob alles soweit stimmt (auch hier findet man online Kenner, die dir das auseinandernehmen, wenn man es will ;) ).



    Bisher sind wir sehr zufrieden, da sie das Futter sehr gut angenommen haben. Auch der Kot riecht fast gar nicht mehr und wird nur noch alle 2-3 Tage in kleiner "Portion" abgesetzt.



    Bestimmt hab ich noch 100 Sachen vergessen, aber vielleicht bringt es einen kleinen Einblick!


    Viele Grüße,
    Anja

  • Hey, was mich interessieren würde ob einer schon gekaufte BARF-Produkte ausprobiert hat, zbsp. von petsdeli.de oder anderen Anbietern? Weil ich würds meiner Kleinen auch gerne geben, bloß das selber Herstellen wird glaub ich nix für mich... Ich esse ja nicht mal selber Innereien. Also ich wäre für jeden Kommentar oder Tip sehr dankbar ;)

    • Offizieller Beitrag

    Moin!


    Also bevor ich mich mit dem Barfen auseinandergesetzt habe, hab ich mit Innereien auch rein gar nichts zu tun gehabt ;) Ich bin auch jetzt kein Fan davon, allerdings gehört es eben ins Barf rein.


    Es gibt ja einige Fertig-Barf-Produkte auf dem Markt. Meines Wissens nach gibt es allerdings keines, das bisher überzeugen konnte. Einige haben tatsächlich Getreide und Zucker drin - da fragt man sich doch echt, ob die mal 5 Minuten nachgedacht haben. Man will genau von solchem Zeug weg und die hauen es mit rein. Einige Fertig-Barf-Produkte stimmen von der Zusammensetzung her nicht so recht (zu viel Gemüse, manchmal zu viel Leber, etc.). Der letzte große Teil der Fertig-Barf-Produkte ist zudem schlecht deklariert. Zum Beispiel steht vielleicht noch, welche Innereien drin sind, aber nicht, wieviel von ihnen und das ist ja doch entscheidend. Ehrlich gesagt möchte ich mich darauf nicht blind verlassen, niemand stellt solche Produkte aus reiner Herzensgüte her, am Ende geht's um den Gewinn.
    Ich schau mir petsdeli.de mal an :)

    • Offizieller Beitrag

    So, ich hab ich mir die Seite mal angeschaut. Nett sieht es aus. Die Preise sind wie erwartet ...hammer...! Klar sind die Versandkosten bereits eingerechnet - das macht anfangs auch Sinn. Andererseits frage ich mich wieder, was ist, wenn ich das in doppelter/ dreifacher/ vierfacher Menge bestelle, weil ich mehrere Tiere habe oder einfach für mehrere Monate bestellen will - logisch wäre es, alles zusammen zu verschicken - preislich wird es aber mit Sicherheit nicht günstiger. Das ist aber auch eher ein organisatorisches Ding.


    Wenn ich mir die Monatsration anschaue: 150g pro Tag reicht für eine knapp 4 kg schwere Katze (kann aber individuell variieren). Unsere beiden (4kg/5,8kg) bekommen zusammen derzeit 150g pro Mahlzeit und das 3x täglich. Es bleibt nichts über. Könnte mir also vorstellen, dass man auch etwas mehr braucht, was anfangs ganz normal ist und bei einem schwereren Tier sowieso ;)


    Schon seltsam finde ich, dass Kartoffel oder Reis Bestandteil sein soll? Obst wird auch als wichtiger Zusatz angegeben (ist es nicht!). Kohlenhydrate werden nur hinzugefügt, sollte der Kot zu hart sein. Beim Barfen nach Frankenprey sind das maximal 5%. Bei petsdeli.de hab ich nicht wirklich herauslesen können, wie hoch dieser Anteil überhaupt ist? Vermutlich wird er die letzten 10% abdecken. Wieso überhaupt keine Innereien (Niere, Milz, Leber,...) enthalten sind, versteh ich nicht wirklich. Herz zählt ja zum Muskelfleisch.


    Keine Ahnung, ob dir das jetzt irgendwie hilft :)

  • Hallo Zusammen,
    Kann mir jemand von den Barfprofis kurz helfen? Ich hab Backenfleisch in der Tiefkühltruhe und wollte mal wissen, ob es sich auch für Katzen eignet? Vom Gefühl her würde ich behaupten, ja. Aber ich bin unsicher, nicht das Backenfleisch ein absolutes No-Go ist ;)
    Im Voraus schon mal Dankeschön :)


    Gesendet von meinem HUAWEI RIO-L01 mit Tapatalk

  • Das ist keine Verpackung. Das ist von einem Bauern, der mich mit Fleisch beliefert.
    Das ist Rindfleisch, vom Charolais Rind... mit Mutterkuhhaltung und tägliches auf die Weide gehen... Ich mag es nicht besonders, das Backenfleisch aber vielleicht meine Kleinen? :)


    Gesendet von meinem HUAWEI RIO-L01 mit Tapatalk

    • Offizieller Beitrag

    Na, das sind ja traumhafte Voraussetzungen ;)
    Antesten würde ich es definitiv, besonders, wenn du es selbst nicht essen möchtest.
    Den Fettgehalt müsstest du selbst schätzen.
    Barfst du denn voll oder willst du es nur 1-2 Mal die Woche ein kleines bisschen was geben?

  • Ich füttere das frische Fleisch zum Dosenfutter, so 2/3 Frischfleisch und 1/3 Dose. Manchmal mach ich auch 50/50


    Charolais Rinder haben von Natur aus ganz feines Fleisch, mit ganz feinem Fett durchgezogenes Fleisch ist das, hauchdünn, fürs Auge unsichtbar. Aber ich mag Backenfleisch nicht... die Steaks ja, die esse ich :) :) :)
    Dann probier ich das mal aus, Danke @Nala


    Gesendet von meinem HUAWEI RIO-L01 mit Tapatalk

  • Kein Supplement. Nur das rohe Fleisch zum Dosenfutter und seit kurzem etwas Trockenfutter, welches sie sich aber “erarbeiten“ müssen, das ist ein futterlabyrinth.


    Meinst du vielleicht, Sie bekommen zu wenig Nährstoffe ab?



    Gesendet von meinem HUAWEI RIO-L01 mit Tapatalk

  • Ach ja, und zu jeder Mahlzeit noch das Moor von Grau.


    Ich hab mir das felini Complete mal angeschaut, das ist ja toll. Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Danke @Nala
    Das werd ich dann mal gleich bestellen, zooplus wird sich freuen ;)


    Gesendet von meinem HUAWEI RIO-L01 mit Tapatalk

    • Offizieller Beitrag

    Hey!


    Also besonders, wenn du täglich fütterst, ist es absolut notwendig, dass du das Muskelfleisch supplementierst. Fleisch an sich ist ja gut, aber da meistens doch "nur" Muskelfleisch gegeben wird, gerät der Nährstoffhaushalt empfindlich durcheinander! Auf Dauer bedeutet das wirklich eine Nährstoffunterversorgung, die über einen Zeitraum X fiese Probleme für die Katzen bedeuten.


    Man muss grundsätzlich berücksichtigen, dass Katzen täglich alle ihre Nährstoffe erhalten. Hunde mögen das besser tolerieren können, wenn die Nährstoffe im Laufe einer Woche eingenommen werden, Katzen jedoch nicht.
    Für den Anfang eignet sich Felini Complete ganz gut, wenn man aus diversen Gründen (noch) nicht / keine Innereien, Knochen, etc. verfüttern will. Es gibt noch andere Komplettsupplementmischungen, da meine ich aber, dass die weniger ausgewogen sind bzw. man noch mehr zusetzen muss. Wenn ich es mir richtig gemerkt habe, dann gilt bei Felini Complete folgendes:


    1 kg Muskelfleisch
    12,5g Felini Complete
    1g Lachsöl (als Fettsäureausgleich bei Masttierfleisch, bei Weidehaltung nicht nötig. Enthalten sein sollten 180mg EPA/120mg DHA. Beispiel: omega_lachsoel_lightbox_hoch.jpg)
    etwas Wasser



    Zusätzlich muss man schauen, dass der Fettgehalt bei 10% liegt. Entweder hat das Fleisch also diesen Fettgehalt bereits oder man reduziert den Fleischanteil um xy Gramm und gibt dann Schweine- oder Gänseschmalz, reines Fett oder ähnliches dazu. Der Fettgehalt ist wichtig, da Katzen unter anderem daraus ihre Energie beziehen, zu wenig Fett = schlappe, faule Katze.


    Der Muskelfleischanteil kann bis zu 15% (also max. 150g/kg) aus Herz bestehen. Auch Magen & Niere kann bis zu 5% (also 50g/ kg) enthalten sein. Gibt man Herz, Magen oder Niere dazu, reduziert sich dann der restliche Muskelfleischanteil, sodass man am Ende auf 1 kg kommt.


    Knochen und Leber dürfen auf keinen Fall enthalten sein, weil Felini Complete das schon abdeckt.



    Ich hoffe, das war irgendwie verständlich :huh:


    Viele Grüße,
    Anja