Erst einmal Hallo allerseits!
Vorab - bitte um Entschuldigung für den riesen Text
Aber es geht hier um das Leben und Glück eines Tieres und da möchte ich ALLES vorher klären, bevor wir diesen Schritt gehen.
Wir sind ein sehr katzenliebendes Pärchen (31 und 29 Jahre alt), das bereits im Besitz eines 3 Jahre alten, reinrassigen Britisch Kurzhaar Katers ist und diesem gerne einen (neuen) Spielgefährten schenken würden.
Kurze Hintergrundinformation: Wir hatten bis vor Kurzem noch einen 5 Jahre alten Perser, der sich aber in seiner Gegenwart nicht wohl gefühlt hat. Perser sind ja sehr spezielle Geschöpfe und eher sanftmütig und ruhig, der junge Brite hingegen selbst für seine Rasse enorm verspielt, neugierig, voller Jagd- und Tatendrang und auch kuschelbedürftig. (Bevor mich jetzt alle verteufeln - ich hätte die zwei NIEMALS zusammengeführt; der Perser ist eine "Hinterlassenschaft" des Exfreundes gewesen...)
Schweren Herzens mussten wir uns also von dem Perser trennen, da besonders ich den Eindruck hatte, dass er bei uns einfach nicht glücklich war, auch fehlte ihm an Aufmerksamkeit. Damit lag ich auch richtig, denn eine Bekannte von uns hat ihn genommen (65Jährige alleinstehende Rentnerin mit bereits einer Perserdame) und dort geht es ihm sichtlich besser (er ist jetzt wieder stubenrein, ist viel weniger ängstlich und versteht sich auch mit der Perserdame blendend).
Nun aber zum eigentlichen Thema:
Dass der sehr verspielte und schmusebedürftige Brite nicht alleine bleiben darf, versteht sich von selbst. Hinzu kommt, dass wir beide vollzeit arbeiten, und er somit tagsüber etwa 8 Stunden alleine ist. Geht natürlich gar nicht!
Also muss ein neuer Kumpel her, und zwar einer, der seinen Spieldrang und seine, ich nenne es mal Hyperaktivität teilt.
Nun bin ich ja schon seit je her ein riesen Fan von Bengals, insbesondere wegen ihrer grandiosen Fellzeichnung, aber auch wegen ihres Charakters. Ich habe mich auch schon ausführlich mit ihren Vor- und Nachteilen und den Ansprüchen an die Haltung befasst. Dazu habe ich nun noch ein paar Fragen, die diverse Videos, Blogs, Seiten und Google nicht vollständig beantworten konnte:
- Zur Katze selber: Wir würden den Bengal gerne als Baby zu uns nehmen, also etwa 12+ Wochen alt, und selbstverständlich nur bei einem seriösen Züchter kaufen. Ich habe häufig gelesen, dass ein Bengal im Schnitt zwischen 800 und 1200 € kosten soll.
Nun finden sich bei EbayKleinanzeigen, Markt.de oder Kalaydo immer mal wieder Bengal-Babys für 400 €. Allerdings sind diese Anbieter auch seriös wirkende Züchter (wirkt zumindest so auf mich), die immer dazu schreiben, dass alle Papiere vorhanden sind, Impfung, Chip etc. alles da. Auch schreiben die meisten explizit, dass er ausreichend sozialisiert ist, was bei Bengals ja sehr wichtig ist. Ist das dann wirklich ein Schnäppchen, oder MUSS etwas faul sein bei dem Preis? Worauf sollte ich bei solchen Internetangeboten noch achten?
Zweite Frage: Unser Britisch Kurzhaar ist ein kastrierter Kater. Meine Freundin sagt, die Chance dass die beiden sich vertragen ist höher, wenn man einen zweiten (kastrierten) Kater holt. Könnt ihr das bestätigen, oder ist das bei Bengals egal, da sie sich ja allgemein sehr gut mit anderen Tieren vertragen?
- Zur Situation vor Ort: Wir leben in einer 3 1/2 Zimmer 65 qm Wohnung im Erdgeschoss. Das Haus gehört aber meinem Schwager, also können wir es vollständig nutzen. Nun hat der Schwager leider eine Katzenhaar-Allergie, weswegen der Bengal (ich weiß, dass er sehr viel Platz zum Toben möchte) leider nur in unserer Wohnung bleiben kann - ABER: Dafür kann er in den (großen) Garten. Ich müsste ihn hier allerdings auf den Arm nehmen und entweder vorne aus dem Haus heraus in den Garten hoch, oder oben durch die Wohnung tragen. Lassen sich die Bengals überhaupt auf den Arm nehmen? Sind ja ganz schöne Kälber so von der Größe her
Nun meine Frage zum Toben im Garten: MUSS der Garten von allen Seiten gesichert sein, auch wenn wir den Tunichtgut nur unter Aufsicht dort spielen lassen würden?
Der Garten sieht so aus: Hinten eine etwa 1m hohe Mauer mit einem kurzen Beet und einer Hecke zum Nachbargarten darüber (also nicht sicher).
Links eine Hütte und eine 2 Meter hohe Hecke dahinter (durch die er schlüpfen könnte, also nicht sicher). Rechts ein hoher Zaun, der wäre sicher. Dazwischen gepflegtes Gras und drei kleine Obstbäume, die er schön zum Klettern nutzen könnte.
Neigen Bengals generell dazu, auszubüchsen ? Oder bleibt er in der Nähe des Menschen bzw kommt er wenn man ihn ruft? (Wir würden ihn wie gesagt als Baby holen, also 12-13 Wochen alt, damit wir beide seine Bezugspersonen sind). Insbesondere ich befasse mich sehr viel mit der Katze und bin dann sicher der "Best Friend". Unser Brite zb haut überhaupt nicht ab, der geht nicht mal aus der Wohnung wenn das Fenster offen ist und wir leben im Erdgeschoss Er sitzt einfach in der Wohnung auf der Fensterbank und schaut hinaus. Es scheint ihm zu gefallen bei uns.
Falls das mit dem Garten keine gute Idee ist, muss der Bengal eben an die Leine, auch wenn ich das bei Katzen nicht sehr schön finde.
- Zur Wohnung: Wir haben bereits einen relativ großen Katzenspielplatz im Wohnzimmer, wo der Bengal klettern und toben kann. Darüber hinaus würde ich die Oberseite unserer Wohnwand leer räumen und ihm dort ein Körbchen einrichten (ist knapp unter der Decke, da Bengals ja gerne alles überblicken); hinauf kommen würde er über einen kleinen Baumstamm, den ich daneben anbringen würde.
Reicht das aus, um den Klettertrieb zu befridigen? In der Küche zb auf dem Tresen stehen ein paar kleine Blumentöpfe, müssen die weg?
Müssen wir uns sorgen machen, dass er im Schlafzimmer am Schrank hoch klettert? Die Oberseite des Schranks ist allerdings nur 3 cm unter der Decke, also passt dort kein Kater rein.
Kratzmöglichkeiten finden sich in Form von kleinen Teppichabschnitten an etlichen Ecken und Wänden im Flur zu genüge.
Spielmöglichkeiten wären wie folgt:
Den bereits erwähnten Katzenkratzbaum/Kletterparcours an der Wand in der Ecke des Wohnzimmers (geht bis knapp unter die Decke). Dann die Wohnwand zusätzlich zum Klettern. Tischtennisbälle für den Flur (ooooohh junge Katzen LIEBEN Tischtennisbälle :)). Dazu noch eine Angel oder etwas ähnliches was an einer Schnur hängt.
Dann würde ich mich ebenfalls mit der Katze beschäftigen, sobald ich heim komme (ich arbeite von 8 bis 17 Uhr), spiele jetzt schon sehr viel mit dem Britisch Kurzhaar mit der Angel und stelle ihm auch immer mal wieder einen Karton zum Erkunden hin, der später wieder verschwindet und woanders wieder auftaucht.
Meine Freundin beschäftigt sich natürlich mit den Katzen, sie ist aber nach der Arbeit immer ziemlich kaputt und deshalb eher fürs Schmusen zuständig bei mir kommt das allerdings auch nicht zu kurz.
Soviel zu meinen Fragen.
Ich freue mich auf eure Meinungen und hoffe, dass wir geeignet sind für die Bengalhaltung
Viele Grüße
Olli