Hallo zusammen!
Ich habe mich gerade angemeldet, weil ich nicht mehr weiter weiß. Ich hoffe, Ihr haltet eine längere Geschichte aus - ich versuch die Katastrophe so kurz wie möglich zu halten.
Seit ich laufen kann, lebe ich mit Katzen. Als ich auszog, kamen natürlich auch Katzen ins Spiel. Beide sehr mitgenommen, viel zu jung, einer war mit 4 Wochen in der Mülltonne gelandet. ABER wir haben es geschafft Leider ist der Erste mit 15 Jahren gestorben. Mein Zweiter ist ein Senior von 17 Jahren, braucht Metakam und ist taub. Sehr ruhig, aber er nimmt noch teil!
Mein Mann und ich haben vor ein paar Jahren Bengalen in einer Zeitschrift gesehen, und irgendwie immer von diesen Tieren geträumt, wenn die 2 Senioren nicht mehr sind. Dann kam ein Zufall... ich lernte eine Züchterin kennen, die gerade 2 Würfe hatte – fünf 8 Monate alte und zwei 3 Monate alte Brüder. Wir haben uns erkundigt über das Verhalten - wollten keine Schlafkatzen, ich war häufig dort und habe beobachtet. Sie hat ihre nur drinnen. Wir haben ein 200qm Haus plus 500qm Garten. Leider nicht gesichert. Hinten raus Wohngegend und Felder. Vorne leider eine vielbefahrene Strasse. Die Züchterin war überzeugt, man kann denen das beibringen - viel Geduld haben.
Seit August wohnen also meine 2 Lieblinge hier. Wir haben voller Freude unseren Nachwuchs erwartet. Kletterbäume bis zur Decke gebaut, Liegeplätze geschaffen. Sie sind unglaublich wild, laut, anhänglich ja, verschmust schon. Dürfen aber nicht mit ins Bett L, weil die ganze Nacht Füssebeissen angesagt ist. Von Anfang an und keine Besserung in Sicht. Sie springen auf die Anrichte, egal was ich tu. Ich arbeite sehr viel vom HomeOffice aus, sie sind also nicht viel alleine. Sie gehen auch nicht auf meinen Senior los - lieben ihn, aber er sie nicht. Er knurrt, wenn sie ihn anschmusen. Und dann werden sie sauer. Der Arme hat kaum noch Ruhe L. Die beiden werden im April 1 Jahr und ich hoffe, dass sie ein bisschen ruhiger werden. Aber zurück zum Anfang - sie kamen mit Durchfall - mit der Züchterin gesprochen, Pulver empfohlen, keine Besserung. Dann mit der Impfung Stuhlprobe testen lassen - Giardien. Na prima. Voll Schock und einen Mann, der die Tiere am liebsten sofort zurückgegeben hätten - wir haben einen 6 Jahre alte Tochter und genug gesundheitliche Probleme. Medikamente, Schrubben, Putzen, Arbeiten, Spielen mit den Katzen.... ich bin 4 Wochen fast durchgeknallt. Es wurde etwas besser, aber der Durchfall ging nicht weg. Nur getreidefreies, hochwertiges Futter.. Heilerde über Wochen. Zusätzlich pinkelte Leo dann auf alle Kissen, auf die Plümos, auf Sessel – ich war beim Tierarzt, Urin getestet – alles ok. Dauernd gewaschen, Türen zu, ständig auf der Hut vor Durchfall oder Pipilachen. Die Klos akribisch sauber gehalten. Noch ein weiteres Klo gekauft – insgesamt haben sie jetzt 5 im Haus verteilt. Mit Leckerchen belohnt, wenn er auf dem Klo war. Leider passierts immer noch – am schlimmsten sind die Plümos. Mein Verbrauch an Urin-Entferner ist immens. Im Februar den Kot wieder getestet, weil flüssiger Durchfall bei beiden anstand – wieder oder immer noch Giardien. Nur der Senior wieder nicht. Also die gleiche Runde Putzen/Waschen nochmal. Diesmal länger Medikament und zusätzlich mit Kollodialem Silber gearbeitet. Bin an der Grenze meiner Kräfte und mein Mann will die Tiere nicht - wild, laut, krank, ärgern den Senior. Vor 3 Wochen endlich einen negativen Test - Kot völlig ok! trotzdem machen die beiden einen wahnsinnig. Und mein Mann kriegt die Krise, weil das Thema Nr. 1 ist. Sie wollten auch von Anfang an die Haustüre raus - das kotzt meinen Mann auch an... ständig aufpassen. Die Senioren gingen nur im Garten rum - meine 2 Wildlinge würden wahrscheinlich kilometerweit traben. Also nix mit einfach in Garten, bevor der nicht gesichert ist. Nächste rote Tuch für meinen Mann - Aufpassen an der Terassentür und der Zaun geht richtig ins Geld, und ob auch wirklich möglich, steht noch nicht fest. ich warte auf ein Angebot/Vorschlag von einem Katzenzaunbauer. Seit Sonntag geht es jeden Tag eine Stunde mit Geschirr und Leine in den Garten. Sie sind wie wild - würden jeden Zaun oder Baum hoch. Irgendwie ist das auch nichts. Sie wollen natürlich gar nicht mehr rein. Und schreien jetzt stundenlang an der Tür oder am Fenster - grausig. Man kann sie kaum ablenken. Ich bin verzweifelt und kurz davor, die beiden abzugeben. Statt einem Leben mit Katzen, habe ich jetzt ein Leben für diese Katzen. Ich denke, wir haben Bengalen völlig falsch eingeschätzt- Es heißt so häufig – einmal Bengale immer Bengale, aber ich bereue es und würde keinen Bengalen empfehlen. Ich weiss auch nicht mehr was ich machen soll – jeden Tag 4 Stunden spielen/clickern und eine Stunde Garten geht einfach nicht. Ich hoffe, Ihr habt noch nicht aufgegeben meinen chaotischen Roman zu lesen. Ich musste jetzt einfach die Dinge mal loswerden. Seit August 2014 steht meine Welt Kopf, meine Ehe kriselt fast. Meine Tochter liebt die beiden so wie ich, aber wie soll es weitergehen? Positiv an den beiden ist diese Verschmustheit, völlig fehlende Aggressivität. Meine Tochter kann alles mit den beiden machen – sie würden nie was tun. Kratzer gibt’s nur durch Füssebeissen (also Fuß wegziehen ) und durch gelegentliche Schultersprünge.
Im April muss ich 10 Tage ins Krankenhaus – mir graust, weil ich nicht weiß wie mein Mann damit fertig wird. Und im Juni 10 Tage in Urlaub – mit meinen Senioren einfach – 2xtäglich Schmusen und Füttern durch die Nachbarn war ok. Aber die reissen mir ja die Bude ab. Gibt es hier jemand mit ähnlichen Erfahrungen, oder kann mir jemand sagen, was ich tun muss. Werden die Herren – übrigens seit November kastriert – mit der Zeit ruhiger, oder ist das jetzige Leben das worauf ich mich einstellen muss? Das halte ich nicht durch.
Herzlichen Dank für Eure Geduld!